Montag, 19. August 2019

Christa Stünzi berichtet aus dem Kantonsrat

Die Sommerpause im Rat ist vorbei und es herrscht am Montagmorgen wieder emsiges Treiben im Ratshaus an der Limmat. Bevor jedoch an diesem Morgen die Debatte aufgenommen wird, wurden zwei neue Mitglieder des Kantonsrats vereidigt. Mit dieser feierlichen Zeremonie stiegen wir in die Arbeit an diesem Morgen ein.

 

Ausreichende Versorgung mit ZVV-Verkaufsstellen erhalten (Barbara Schaffner)

Dieses Postulat will verhindern, dass die ZVV-Verkaufsstellen am Schwamendinger- und Goldbrunnenplatz in der Stadt Zürich aufgehoben werden. Es handelt sich dabei um ein sehr lokal geprägtes Anliegen, weshalb Barbara Schaffner auch darauf hinweist, dass der ZVV einer gesamtkantonalen Strategie folgen muss, die der Kantonsrat verabschiedet hat. Gerade in Zürich sollte man meinen, dass die Dichte der Verkaufsstellen genügt. Zudem ist die Schliessung auch eine Konsequenz der Forderung der SVP zur Steigerung des Kostendeckungsgrads. Heute sind die Verkaufsautomaten ausserdem mit Technologien ausgestatten, die den Ticketkauf unterstützen. Es kann durch eine Gegensprechanlage Hilfe eingefordert werden und das Verkaufspersonal kann auf den Automaten zugreifen.

Da die Schliessungen eine Konsequenz des Kantonsratsbeschlusses über die ZVV Strategie sind, unterstützt die Grünliberale Fraktion das Postulat nicht. Der Rat hat das Postulat dennoch an den Regierungsrat überwiesen.
 

Zeitgemässes Nachtnetz für den Kanton Zürich (Barbara Schaffner)

Die EVP fordert in ihrem Postulat, dass ein flächendeckendes Nachtnetz im ganzen Kanton eingeführt wird. Diese Forderungen sind nicht neu und die entsprechenden Passagen in der ZVV Strategie wurden stark von den Grünliberalen und der jglp geprägt. Es bietet sich jedoch die Chance für den Kantonsrat, im Sinne eines Zwischenberichts zur Neukonzipierung des Nachtnetzes Stellung nehmen zu können. Diese Chance sollte genutzt werden, da in diesem Teilbereich eine Neukonzipierung ansteht. Deshalb unterstützen wir das Postulat, so wie auch die Mehrheit des Kantonsrats.

 

Shared Mobility mit Autostopp-Haltestellen (Franziska Barmettler)

Der Regierungsrat soll beauftrag werden, abzuklären, ob Gebiete, die mit dem ÖV schlecht erschlossen sind, mit Autostopp-Haltestellen besser erschlossen werden könnten. In Pilotprojekten sollen hier neue Technologien genutzt werden.

In Gebieten, wo ein Ausbau des ÖV-Angebotes aus wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten nicht sinnvoll ist, bleibt oft keine Alternative zum eigenen Auto. Entsprechend sind moderne Mitfahrmodelle hier interessant, da sie eine Angebotslücke schliessen können. Wir begrüssen es deshalb, dass der Kanton Zürich sich mit dieser Thematik auseinandersetzten soll und zum Innovationsprozess in der Shared Mobility beiträgt. Franziska Barmettler fordert aber, dass bei der Wahl des Modelles über die im Postulat erwähnten Autostopp-Haltestellen hinauszudenken sei.

Die Grünliberalen unterstützen das Postulat, wie eine Mehrheit des Rates.