Samstag, 20. Juni 2020

Rücktrittswelle zeigt, wie verfahren der Horgner Schulkonflikt ist.

Das untaugliche Urteil des Bezirksrats offenbart, dass er den Schulkonflikt unserer Gemeinde nicht annähernd erfasst hat. Die Rücktrittswelle in Gemeinderat und Schulpflege ist eine Eskalation mit Ansage – und hätte abgewendet werden können, wenn der Bezirksrat oder die Schulpräsidentin verantwortungsvoll gehandelt hätten. Ein Kommentar des Vorstands der glp Horgen zum Schulkonflikt.

Der Hilferuf, mit dem der Gemeinderat vor rund einem Jahr an den Bezirksrat gelangt war, verhallte ungehört. Ebenso die 16 aus der Not entstandenen individuellen Betroffenheitsberichte der Gemeinderats- und Schulpflegemitglieder an den Bezirksrat. Das Resultat sind nun die äusserst bedauerlichen Rücktritte von vier Mitgliedern der Schulpflege und drei Mitgliedern des Gemeinderats inklusive dem Gemeinderatspräsidenten.

 

Dass auch unsere Schulpflegerin Christa Stünzi zurücktritt, bedauern wir als glp Horgen natürlich ausserordentlich. Ihre Expertise wird im Gremium bestimmt eine Lücke hinterlassen. Gleichzeitig verstehen wir Christa und respektieren ihren Entscheid voll und ganz. Wir sind froh, dass unser Gemeinderat Markus Uhlmann im Amt bleibt und hoffen, dass sich die Situation möglichst bald entspannen wird.

 

Sowohl aus dem Gemeinderat wie auch aus der Schulpflege ist zu vernehmen, dass der Bezirksrat die Behörden nicht angehört und wichtige Abklärungen und Befragungen nicht durchgeführt habe. Auch habe er nur eine selektive Auswahl schriftlicher Dokumente beigezogen, andere schlicht ignoriert. Wenn es aber, wie in diesem Fall, um Menschen geht, reichen  ein paar Papiere nicht aus. Es ist nötig, dass vollständig recherchiert und beide Seiten angehört werden, ansonsten kann die Situation nur unzureichend beurteilt werden. Der Eindruck eines unsauberen, eigentlich unwürdigen Verfahrens entsteht.

 

Es ist äusserst bedauerlich, dass der Gemeinde so sehr viel Know-how und Erfahrung in den Behörden verloren gehen wird. Und es ist menschlich tragisch, dass sieben vom Volk gewählte Behördenmitglieder, die sich teils seit vielen Jahren und mit viel Herzblut für unsere Gemeinde einsetzen, keinen anderen Ausweg mehr sehen, als sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen zu müssen – wegen einer Person bzw. einem untauglichen Urteil.

 

Wenn 16 Behördenmitglieder aus dem gesamten politischen Spektrum von links bis rechts, die viele Jahre lang konstruktiv zusammengearbeitet haben, hinstehen und mit einer Stimme sprechen, so ist das glaubwürdig. Dass diese Stimme, dieser Hilferuf vom Bezirksrat nicht ernst genommen wurde, ist befremdend. Genauso, wie dass der Schulpräsidentin offensichtlich weiterhin das eigene Ego im Weg steht, um die Zeichen der Zeit zu erkennen, verantwortungsbewusst zu handeln und Horgen weiteren Schaden zu ersparen.

 

Vorstand glp Horgen